Zu kurz gedacht: Ungenutzte Potentiale der Digitalisierung

25.01.2023

Obwohl die meisten Unternehmen digitalisieren, bleibt trotzdem viel Potential ungenutzt. Geschäftsleitungen und Business-Architekten von Schweizer Firmen können mit dem folgenden Denkmodell dieses Potential heben. Lesen Sie hier, wie der Einsatz von Plattformen für die Digitalisierung von Geschäftsprozessen betrachtet werden sollte, um dieses Potential zu nutzen.

Ein Meinungsbericht von Christian Tübing.
Mich ärgert, dass sich Diskussionen zum Thema Digitalisierung um die IT selbst drehen und nicht – was aus meiner Sicht viel wichtiger wäre – um das grosse Ganze. Und das sind die Geschäftsmodelle der Unternehmen. Es geht doch meist darum, diese effizienter zu betreiben. Und ja, natürlich gibt’s in jeder Branche standardisierte Aufgaben, für die es effiziente IT-Lösungen gibt. Aber das reicht nicht. Das ist meines Erachtens keine hinreichende Unterstützung.

Um finanzielle Vorteile zu haben, benötigen wir mehr. Wertschöpfung wird immer komplizierter und erfordert mehr Wissen, mehr Vernetzung und eine engere Bindung an die Kundschaft.
Also sammeln wir alle Daten, weil das ja alle machen. Aber Daten selbst sind wertlos, wenn wir nicht wissen, was wir damit anfangen sollen. Und wir werden schneller und agiler. Weil auch das alle machen, transferieren wir unsere Lösungen in eine Cloud.
Die Mitarbeiter sind der «Kitt», der alles zusammenhält. Vieles steckt in den Köpfen (ich hörte kürzlich das Wort «Kopfmonopol»). So etwas wirkt sich nicht nur negativ auf die Mitarbeiter aus, sondern es bremst die Geschäftsmodelle und schadet ihnen.



Ich möchte hier eine Anregung geben, Geschäftsmodelle durchgängig und «end-to-end» durchzudenken, mit IT-Unterstützung auf der funktionalen Ebene. Ich schlage vor, entsprechende Lösungen wie folgt zu klassifizieren:

Es braucht funktional drei Fähigkeiten von Lösungen: 

1. Prozesse: Fachlogik und technische Verarbeitung von Aufgaben in Arbeitsabläufen.

2. Integration: Anbindung von bestehende Lösungen (Anwendungen, Prozesse und Diensten) und deren Wert vollumfänglich nutzen.

3. Portale: Bereitstellung eines gemeinsamen und dennoch personalisierten Zugang für alle extern beteiligten Parteien (Partner, Kunden, usw.).

Viele bestehenden Systeme bilden solche Fähigkeiten teilweise ab. So sind z.B. Fachsysteme fähig, Prozesse abzubilden und andere System-Lösungen anzubinden, jedoch meist nur intern für Ihr Spezialgebiet und innerhalb der Grenzen Ihrer System-Lösung selbst. Ein Beispiel sind Branchenlösungen, z.B. in der Versicherungs- oder Energiebranche. Standard-Systeme bilden die Fachlogik für konventionelle Unternehmensstrukturen ab und verfügen in einigen Fällen über Portale. Grösstenteils lassen diese eine ausgereifte Prozesskomponente vermissen (Beispielweise Shop Systeme, HR-Systeme, ERP-Systeme usw.). Auf Integration ausgerichtete Systeme lassen Portale realisieren. Diese haben aber vorwiegend keine oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten der Abbildung von einer Fachlogik.

Die heute verfügbaren (Cloud-)Plattformen versprechen, diese drei Kernfähigkeiten zu vereinen und abzubilden. Ich sehe bei diesen aber einen erheblichen Unterschied vor allem in der «Fertigungstiefe».

Es gibt sie als mehrheitliche Sammlung von Werkzeug-Bausteinen (AWS, GCP, Azure), die fast genauso schwer «richtig» zu beherrschen sind wie manuell integrierte Einzellösungen.

Und es gibt sie als SaaS Plattformen, die von der Technik abstrahiert sind (insbesondere in der Cloud) und sich auf die Fachlichkeit fokussieren (ServiceNow und andere). Was ist der Unterschied? Mit beiden kann man gut Fachlichkeit und Prozesse abbilden, Portale aufbauen und mit bestehenden Systemen integrieren, um so Geschäftsmodelle End-to-End abzubilden. Der Unterscheid liegt in der Geschwindigkeit und dem Aufwand, mit der die Lösungen gebaut und verändert werden können. Genau hier liegt der «Sweet-Spot» von ServiceNow. Viele Lösungen werden auf der Plattform als «Standard» offeriert, doch der eigentliche Mehrwert von «Plattformen» liegt im schnellen und flexiblen «Dreiklang» der Fähigkeiten: Prozesse/Logik – Integration – Portale.

Und wenn wir jetzt nur zum Spass radikal die Perspektive ändern und an den Fachkräftemangel in der IT und anderen Branchen denken, was glauben Sie, ist die richtige Strategie, um Ihr Geschäft zukunftssicher aufzustellen? Kleiner Tipp: Videotelefonie aufbauen und Server virtualisieren ist es nicht.

Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit uns!

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.

Christian


Arctive AG

Die Arctive AG schafft für Ihre Kunden nachhaltige, leistungsfähige und effiziente IT-Lösungen, die einen angenehmen Arbeitsalltag ermöglichen. Dafür setzen wir als Premier Partner auf die Lösung ServiceNow, die uns ermöglicht, unsere Kunden zu begeistern und Erwartungen zu übertreffen.


Datenschutzhinweis

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies. Einige von ihnen sind essen­ziell, während andere uns helfen, diese Webseite und Ihr Benutzer­erlebnis zu ver­bessern. Weitere Infor­ma­tio­nen dazu fin­den Sie in unseren Datenschutzinformationen.